Wären Rosinenbomber heute noch denkbar?

  Teddybär „Rosinenbomber“ ist von Steiff und wurde  2012 exklusiv für das KaDeWe kreiert. der kleine Berliner Junge Balduin mit seinem Freund ist ein Unikat von der Künstlerin „Anna Dazumal“ (Anja Meier) aus 2006
Teddybär „Rosinenbomber“ ist von Steiff und wurde 2012 exklusiv für das KaDeWe kreiert. der kleine Berliner Junge Balduin mit seinem Freund ist ein Unikat von der Künstlerin „Anna Dazumal“ (Anja Meier) aus 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir denken an die Rosinenbomber vor 73 Jahren!

Rosinenbomber bezwingen russischen Bären*) - die gesamte(n) Geschichte(n) können Sie in unseren Büchern nachlesen. *)

 

Man schrieb das Jahr 1948, drei Jahre nach Kriegsende:

Berlin ist eine Viersektorenstadt (Amerikaner, Engländer, Franzosen und Sowjetunion); die vier Stadtkommandanten stellen bis zur Wiedervereinigung 1990 die „höchste Gewalt“ Berlins dar und alleiniges Regierungsgremium ist die „Kommandantura". Am 20. Juni 1948 wird die neue Währung - die gute alte „D-Mark“ - eingeführt. Da die Westsektoren sich dem Osten wiedersetzen, deren Währung anzuerkennen, wird am 24. Juni 1948 die Stromversorgung des Westens unterbrochen und die Blockade beginnt.

 

Die erste Mauer in den Köpfen und auf dem Papier beginnt also mit einer verheerenden Wirkung. Aber dann läuft eine Luftbrücke zwischen Westdeutschland und Berlin an und damit eine bis heute nicht vorstellbare Versorgung einer Zwei- Millionenstadt aus der Luft nimmt ihren Lauf.

Es ist die Initiative des große US- Militärgouverneurs Lucius D. Clay, der am 25. Juni 1948 die Errichtung einer Luftbrücke befiehlt. Die erste Maschine der US-amerikanischen Luftwaffe fliegt zum Flughafen Tempelhof in Berlin und startet damit die Operation Vittles. Die Operation Plain Fare der britischen Luftwaffe folgt zwei Tage später. Die Briten nutzen unter anderem den Flugplatz Gatow und mit Wasserflugzeugen die Havel als Landeplätze. Die Franzosen errichten für die Luftbrücke den Flughafen Tegel (so begann seine bis heute einzigartige Erfolgsgeschichte, weil der neue „Fluchhafen“ BER auf sich warten lässt).

 

Es waren die Rosinenbomber, die noch heute in Erinnerung geblieben sind und von denen es einige wenige Exemplare in Berlin gibt. Doch würden die Amerikaner heute so eine Aktion noch einmal durchführen? Kaum vorstellbar. Aber Teddys politisieren ja nicht - sie erzählen Geschichte(n)!

Der amerikanische Pilot Gail Halvorsen hatte die Idee, kleine Päckchen mit Süßigkeiten an Taschentücher zu binden und aus den Fliegern abzuwerfen, die Berlin mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen wie Briketts versorgten. Er wurde der Held für die Kinder der abgeriegelten Stadt und als Teddybär erinnert er an wenig bärige Zeiten.

Am 12. Mai 1949 geben die „Sowjets“ die Zugangswege wieder frei. 70 Piloten haben in der Zeit ihr Leben gelassen.

 

*) Rosinenbomber bezwingen den russischen Bären, Bärliner Mauerjahre, ISBN 978-3-7357-9434-5, Seiten 12-14 und

Rosinenbomber und Teddybären, Hymne auf Berlin, ISBN: 978-3-7448-7546-2, Seiten 95-100

© Dr. Ursula Fellberg, Rosinenbomber Teddy vor dem Plakat des Fördervereins  am  Checkpoint Charly in Berlin, aufgenommen 2013
© Dr. Ursula Fellberg, Rosinenbomber Teddy vor dem Plakat des Fördervereins am Checkpoint Charly in Berlin, aufgenommen 2013

 

Zu Ehren der Helden der Luftbrücke und zur Erinnerung an die Rosinenbomber hat es sich der „Förderverein Rosinenbomber e.V.“ zum Ziel gesetzt, den Rosinenbomber als fliegende, lebende Legende in der Tradition und als Mahnmal und Zeitzeuge zu erhalten. Steiff und damit auch wir unterstützen diese Initiative Dank des tollen Teddybären.

 

Und typisch Berlin, wird auch dieses Ereignis in dem bezaubernden "Insulaner-Lied" der Schauspielerin Ethel Reschke festgehalten:

"Der Insulaner verliert die Ruhe nich.
Der Insulaner liebt keen Jetue nich!
Und brumm' des Nachts auch laut die viermotor'jen Schwärme,
Det is Musik für unser Ohr, wer red't vom Lärme?"